Wie lan­ge lebt ein Mensch? Fil­me von Judit Elek

Berlin, 12.-28. September 2025 im Kino Krokodil (KK) und im Collegium Hungaricum Berlin (CHB)
Die Werkschau ist Teil der vom Hauptstadt-Kulturfonds geförderten Veranstaltungsreihe Arsenal on Location.

Interviews mit Judit Elek in Paris 2024 und Budapest 2025 - Von Jörg Taszman

Judit Elek (*1937) ist eine zen­tra­le Figur sowohl des unga­ri­schen Doku­men­tar­films wie auch des Spiel­film­schaf­fens ihres Lan­des. Nach dem Stu­di­um an der Film­hoch­schu­le Buda­pest, das sie 1956 auf­nahm, kurz vor dem unga­ri­schen Volks­auf­stand, ent­stan­den ihre ers­ten kur­zen Fil­me im von ihr mit­be­grün­de­ten Béla Balázs Stu­dio, ein Ort der Expe­ri­men­tier­freu­de und künst­le­ri­schen Frei­heit. Ihr Leben wie ihre Fil­me sind eng ver­knüpft mit den geschicht­li­chen Ereig­nis­sen des 20. Jahr­hun­derts; ihre jüdi­sche Her­kunft fin­det vor allem in ihren […]

Wir wären so ger­ne Hel­den gewesen

Filmvorführung am 21. September 2025, dem ersten Todestag der Fotografin und Filmemacherin Barbara Metselaar Berthold um 17:30 Uhr in Anwesenheit von Freunden im Kino Krokodil.

Text von Matthias Dell

In Memo­ri­am Bar­ba­ra Met­sela­ar Bert­hold Die Foto­gra­fin Bar­ba­ra Met­sela­ar Bert­hold hat vie­le Bil­der gemacht, und eins, das für den Doku­men­tar­film iko­nisch ist. Es zeigt den Kame­ra­mann Tho­mas Ple­nert (1951–2023), der mit Hel­ke Mis­sel­witz und Vol­ker Koepp, Jörg Foth und Jür­gen Bött­cher gear­bei­tet hat, und von dem es, obwohl er selbst dau­ernd Bil­der mach­te, gar nicht so vie­le offi­zi­el­le gibt. Das Bild, das Bar­ba­ra Met­sela­ar Bert­hold von Ple­nert gemacht hat, stammt vom Beginn der 1980er Jahre. […]

Der tsche­chi­sche Regis­seur Fran­tišek Vláčil

František Vláčil Retrospektive zum 100. Geburtstag - Kino Krokodil 04.-12.09.2024

kuratiert von Ralph Eue

Nach dem Alten. Jen­seits des Neu­en Auf das Kon­to des tsche­chi­schen Regis­seurs Fran­tišek Vlá­čil geht eine gan­ze Rei­he inter­na­tio­nal aner­kann­ter Meis­ter­wer­ke, doch obwohl er Vor­läu­fer, Weg­be­rei­ter und Impuls­ge­ber der tsche­chi­schen neu­en Wel­le war, sind sei­ne Fil­me in Deutsch­land so gut wie unbe­kannt. Der 1924 gebo­re­ne Fran­tišek Vlá­čil kam durch Zufall zum Film. Im Kata­log des Fes­ti­vals von Ber­ga­mo, das ihm 1992 eine umfang­rei­che Retro­spek­ti­ve wid­me­te, bezeich­ne­te er sich als den ein­zi­gen Ama­teur des tsche­chi­schen Kinos und […]

Genera­ti­on Černý Petr – die 68er im Osten

Sommer 1968, Perspektive Ost, Erinnerungen

Nächs­ter Halt: … von Dani­el Jurjew

inspiriert von Ruslan Fedotovs Film КУДА МЫ ЕДЕМ / WO GEHT'S HIN?

eine Novelle von Daniel Jurjew

Auf Japa­nisch heißt die U‑Bahn chi­ka­tetsu, wört­lich soviel wie „Unter-der-Erde-Eisen“. Aus der Sicht unse­rer nicht so ent­fern­ten Vor­fah­ren mag es das Glei­che sein, ob ein rie­si­ges Eisen­ge­fährt durch die Luft glei­tet oder durch die Erde. Bei­des wäre nicht ohne die Ein­mi­schung gött­li­cher oder dämo­ni­scher Kräf­te mög­lich. Zwei Sicher­heits­kräf­te der Mos­kau­er U‑Bahn, ein Mann und eine Frau, machen Fei­er­abend und fah­ren zusam­men die Roll­trep­pe hin­un­ter, den Zugang zu wel­cher sie vor­her bewacht haben. Die Frau nimmt […]

Über Ander­son von Peter Wawerzinek

Peter Wawerzinek über Anderson

Essay anlässlich des Films «Anderson» von Annekatrin Hendel

Oh, Mann, ist das alles lan­ge her. Aber es brennt noch in mei­ner Brust. Ob ich es wahr haben will oder ver­drän­ge. Die Ber­li­ner Sze­ne gab es. Die Ber­li­ner Sze­ne war da und extrem über­sicht­lich. Alles so schön hand­ver­le­sen. Wie als woll­ten sie es dem Sicher­heits­dienst extra leicht machen. Was da geheim war, zwit­scher­ten die Regen­bo­gen­pres­se­pfei­fer vor den Spat­zen mun­ter vom Dach her­un­ter. Was bit­te sehr soll­te denn in Ber­lin, wo man sich poli­tisch als […]

Der rand­stän­di­ge Pla­net von Tho­mas Heise

im Rahmen der Reihe „Aus vergangener Zukunft“ anlässlich des 100. Jahrestags der Oktoberrevolution

Thomas Heise anlässlich der Aufführung seiner Filme

VOLKS­PO­LI­ZEI 1985 – am Fr, 27.10.2017 EISEN­ZEIT – am Mi, 22.11. mit Film­ge­spräch im Rah­men der Rei­he „Aus ver­gan­ge­ner Zukunft“ anläss­lich des 100. Jah­res­tags der Okto­ber­re­vo­lu­ti­on – Kino Kro­ko­dil, 19.10.–29.11.2017 Dabei fällt mir eine ganz ande­re Geschich­te ein, eine zu Doku­men­tar­film über­haupt. War­um man das über­haupt macht. Machen muss. Der rand­stän­di­ge Pla­net erwies sich näm­lich als Zumu­tung. Die als riva­li­sie­ren­de Gangs ihn bewoh­nen­den, zot­ti­gen, streng rie­chen­den Affen­ar­ti­gen hat­ten das Raum­schiff auf der Lich­tung im Wald […]

Von drin­nen nach drau­ßen von Chris­toph Dieckmann

Erinnerungen angesichts von Vitaly Manskys Film „Im Strahl der Sonne“

Essay von Christoph Dieckmann

Wie ließ sich die Mau­er ertra­gen? Sie war nor­mal. Alles Tag­täg­li­che ist Nor­ma­li­tät. Ich wuchs hin­ter Mau­ern auf. Die ers­te umgab mein dörf­li­ches Kind­heits­pa­ra­dies am Harz. In des­sen Mit­te stand das väter­li­che Pfarr­haus, ein Fach­­werk-Koloß, 1580 erbaut, umla­gert von Gar­ten und Wald. Die Mau­er um das Pfarr­ge­höft beschirm­te und hielt fern: ein Limes zwi­schen geist­li­chem und bäu­er­li­chem Leben. Sie trenn­te auch vom Staat DDR. Des­sen Jugend­or­ga­ni­sa­tio­nen mied ich, als ein­zi­ger der Klas­se. Die meis­ten Lehrer […]

Küs­sen auf Böh­misch von Jaros­lav Rudiš

Küssen auf Böhmisch

Kurzgeschichte von Jaroslav Rudiš

Целоваться по-чешски – рассказ Ярослава Рудиша Pusin­ky po čes­ku – povid­ka od Jaros­la­va Rudiše anläss­lich des Films IRO­NIE DES SCHICK­SALS von Eldar Rjas­anow 13.01.2016 – Rus­si­sches Altes Neu­es Jahr в диалоге с фильмом Эльдара Рязанова ИРОНИЯ СУДЬБЫ, ИЛИ С ЛЕГКИМ ПАРОМ – 13.01.2016 – Старый Новый Год při při­leži­to­s­ti fil­mu IRO­NIE OSUDU od Eldara Rjas­ano­wa 13.01.2016 – Rus­ky sta­ry novy rok Wir spie­len die popu­lä­re sowje­ti­sche Syl­ves­ter­ko­mö­die am letz­ten Tag des alten, alten Jah­res. Jaros­lav Rudiš liest vom Küs­sen auf […]

Der rus­si­sche Leviathan

Anlässlich des Films LEVIATHAN von Andrey Zvyagintsev

Essay von Michail Ryklin

ein Essay von Michail Ryk­lin – anläss­lich des Films LEVIA­THAN von And­rey Zvyag­int­s­ev – Kro­ko­dil ab 19.03.2015 aus dem Rus­si­schen von Eka­te­ri­na Tewes Версия на русском языке приведена ниже. Niko­lai, Auto­me­cha­ni­ker und Haupt­prot­ago­nist des Films, begeht einen Feh­ler, als er sei­nen alten Armee­kum­pel Dimi­tri in sei­ne öde Klein­stadt an der Barents­see ein­lädt. Dmi­tri ist in Mos­kau zu einem renom­mier­ten Anwalt auf­ge­stie­gen. Er kommt nicht ein­fach so zu Besuch, son­dern bringt eine Tasche vol­ler Kom­pro­mat, kom­pro­mit­tie­ren­den Materials […]